Bereits am 21. März 2024 hat die CSU Fraktion des Münchner Stadtrats die Einführung von HVO100 in einem ersten Antrag gefordert. Namentlich waren das die Stadträte Hans Hammer, Hans-Peter Mehling und Michael Dzeba. Im aktuellen Folgeantrag vom 22. Juli 2025 wird die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt München jetzt erneut aufgefordert, aktuell Stellung zu nehmen, wie weit es um den Rahmenvertrag für den Einkauf von HVO100 bestellt ist und welche eigenen Dieselfahrzeuge und welche Fahrzeuge aller städtischen Beteiligungsgesellschaften (in Summe bis zu 2.000) bereits heute HVO100 statt fossilem B7 Diesel nutzen. Ziel von CSU und Freien Wählern ist ein zeitnaher Ersatz von fossilem B7 Diesel durch HVO100 in allen geeigneten städtischen Fahrzeugen und damit ein Beitrag für einen klimafreundlicheren Verkehr in München.


Konkret eingebracht wurde der Antrag am 22. Juli 2025 unter anderem von den Stadträten Veronika Mirlach und Dr. Michael Haberland, die im Einsatz von erneuerbaren Kraftstoffen wie HVO100 besonders eine einfache und kosteneffiziente Möglichkeit sehen, die Umweltbelastungen zu reduzieren. Der entscheidende Vorteil von HVO100 ist, dass es – im Gegensatz zu fossilem Diesel – bis zu 90 Prozent geringere CO₂-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus verursacht. Darüber hinaus verbrennt der Kraftstoff deutlich sauberer, was nicht nur zu einer Reduktion der Feinstaubemissionen um bis zu 33 Prozent, sondern auch zu bis zu 9 Prozent weniger Stickoxiden führt. Gerade für München ein wichtiges Argument. Durch seine nahezu geruchlose Verbrennung – HVO100 ist frei von Schwefel, Aromaten und Sauerstoffverbindungen – wird außerdem die Belastung für Fahrpersonal und Anwohner reduziert.
HVO100 (hydriertes Pflanzenöl) ist ein paraffinischer Dieselkraftstoff nach der europäischen DIN EN 15940 Norm und offiziell seit dem 29. Mai 2024 in Deutschland für den Verkauf an Tankstellen zugelassen. Andere europäische Länder waren da deutlich schneller. Mittlerweile ist es an rund 400 Tankstellen bzw. Großhändlern in Deutschland zu beziehen. Preislich liegt HVO100 noch leicht über dem fossilen B7 Diesel und ist im Schnitt 6 bis 10 Cent pro Liter teurer. Dennoch erfreut sich HVO100 immer größerer Beliebtheit und das nicht nur bei Privat Dieselfahrern. Auch viele Unternehmen wie BMW, die mittlerweile alle produzierten Neufahrzeuge mit HVO100 erstbetanken und Kommunen haben Gefallen an dem Sprit gefunden.
Einige bayerische Städte haben bereits auf HVO100 umgestellt, darunter Regensburg oder Kaufbeuren. Diese positiven Praxisbeispiele zeigen, dass HVO100 als praxistauglicher Baustein für eine klimafreundliche Mobilität dient, insbesondere dort, wo E-Mobilität derzeit an technische Grenzen stößt – etwa bei langen Gelenkbussen oder im Überlandbetrieb. München sollte auch gerade im Hinblick auf seine internationale Reputation und Olympiabewerbung eine Vorbildfunktion erfüllen und zeigen, dass man dazu in der Lage ist.
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