Die Mobilität der Zukunft muss nicht zwingend elektrisch sein. Das beweist Wolfgang Krause, ein Motoren-Profi aus Rheurdt-Schaephuysen, der mit seinem umgerüsteten VW Polo zeigt, wie sauber und effizient Verbrennungsmotoren mit dem Klima-Diesel HVO100 laufen können. In Zeiten, in denen Elektroautos als das Nonplusultra für umweltfreundliche Fortbewegung gelten, bringt Krause einen spannenden Gegenvorschlag: Ein alter Diesel-Polo, betrieben mit HVO100, schlägt in Sachen Klimaschutz so manches Elektroauto.
HVO100: Der Diesel der Zukunft
Was steckt hinter HVO100? Es handelt sich um einen synthetischen Diesel, der aus Abfall- und Reststoffen hergestellt wird. HVO100 reduziert die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent, ist nahezu geruchslos und erzeugt weniger Feinstaub sowie Stickoxid und ist somit sauberer als herkömmlicher Diesel. Zudem hat HVO100 eine deutlich höhere Cetanzahl, was zu einer effizienteren Verbrennung führt.
Der umgebaute VW Polo: Effizient und emissionsarm
Für seinen Test besorgte Krause einen VW Polo aus dem Jahr 2014 und rüstete ihn mit einem eigens entwickelten Steuergerät aus, das den Motor optimal auf den Betrieb mit HVO100 anpasst. Das Ergebnis: Ein Kleinwagen, der nicht nur die strengen Euro 6-Abgasnormen erfüllt, sondern auch im realen Betrieb rund 8,7 Prozent weniger Kraftstoff verbraucht. Mit einer Leistung von 55 kW (74 PS) und einem Drehmoment von 210 Nm bleibt der Fahrspaß erhalten – und das bei deutlich geringeren Emissionen.
Diesel auf dem Abstellgleis? Nicht bei Wolfgang Krause!
Bereits in den 90er Jahren machte Krause mit dem EC.CO!-Arosa von sich reden – einem nachgerüsteten Seat Arosa, der als echtes 3-Liter-Auto Schlagzeilen machte. Heute hat er mit dem HVO100-Polo eine Lösung geschaffen, die zeigt, dass auch ältere Dieselmotoren das Potenzial haben, klimafreundlich betrieben zu werden. Diese Technologie ist nicht nur auf Pkw beschränkt. Auch im Schwerlastverkehr könnte HVO100 erhebliche Vorteile bieten. Ein mit der „Krause-Technik“ nachgerüsteter Lkw könnte nicht nur sparsamer als der Serienmotor sein, sondern auch mit bis zu 90 Prozent geringeren CO2-Emissionen aufwarten. Diese Fahrzeuge könnten zudem eine kostengünstige und nachhaltige Alternative zu Elektro-Lkw darstellen. Da die Umstellung auf Elektro-Lkw oft durch hohe Kosten und begrenzte Batterielebensdauer limitiert ist, bietet HVO100 eine vielversprechende Lösung für eine emissionsärmere Zukunft im Lkw-Verkehr.
Zukunftsvision „E-Fuel only“-Auto
Ab 2035 dürfen in der EU nur noch Autos zugelassen werden, die mit synthetischen Kraftstoffen oder elektrisch betrieben werden. Doch was viele als Zukunftsvision sehen, ist für Wolfgang Krause bereits Realität. Sein umgerüsteter Polo zeigt, dass ein „E-Fuel only“-Auto schon heute möglich ist – und das ohne die Infrastrukturprobleme, die Elektroautos oft mit sich bringen.
Krauses umgerüsteter VW Polo beweist, dass der Verbrennungsmotor dank innovativer Kraftstoffe wie HVO100 noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Er zeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht zwingend einen radikalen Umstieg auf Elektroautos erfordert. Bestehende Fahrzeuge können nicht nur emissionsärmer und effizienter betrieben werden, sondern auch weiterhin eine umweltschonende Rolle im Verkehr der Zukunft spielen.
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Quelle: focus.de