Regensburg macht’s vor: HVO100 im Nahverkehr spart 2.500 Tonnen CO₂

Wenn es um klimafreundliche Mobilität geht, zählt Regensburg seit diesem Jahr zu den Vorreitern in Deutschland. Die Stadtwerke zeigen eindrucksvoll, wie HVO100 im Nahverkehr schon heute wirksame CO₂-Einsparungen ermöglicht – ohne Umbauten an der bestehenden Busflotte und ohne lange Wartezeiten auf neue Technologien.

Ein klarer Schritt: komplette Umstellung der Verbrennerflotte auf HVO100

Seit Juni 2025 tanken alle Busse mit Verbrennungsmotor in Regensburg ausschließlich die Dieselalternative HVO100. Der Effekt lässt sich sehen – oder vielmehr berechnen: Innerhalb von nur sechs Monaten wurden mehr als 2.500 Tonnen CO₂-Emissionen aus fossilen Quellen eingespart. Grundlage dafür sind knapp 1 Million Liter HVO100, die im gleichen Zeitraum verbraucht wurden.

Regensburg beweist damit, wie kurzfristig und wirkungsvoll kommunale Verkehrsbetriebe ihren CO₂-Fußabdruck reduzieren können. Schon heute fahren mehr als ein Viertel der Busse elektrisch, geladen mit regionalem Ökostrom. Doch bis die gesamte Flotte elektrifiziert ist, wird es noch einige Zeit dauern. HVO100 schließt diese Lücke – effizient und sofort wirksam.

Warum HVO100? Nachhaltig, sauberer, praxistauglich

HVO („Hydrotreated Vegetable Oil“) ist ein paraffinischer Dieselersatz, der aus biogenen Rest- und Abfallstoffen gewonnen wird. Entscheidend für die Klimabilanz: Der Kraftstoff verbrennt deutlich sauberer als fossiler Diesel und kann – abhängig von Motor und Einsatz – auch Schadstoffe wie Feinstaub und Kohlenmonoxid reduzieren.

Darüber hinaus wird HVO100 als weniger wassergefährdend eingestuft, was ihn für kommunale Fuhrparks besonders attraktiv macht. Ein weiterer Pluspunkt: Die Regensburger Stadtwerke haben ihren Kraftstoff unabhängig testen lassen und die Bestätigung erhalten, dass der verwendete HVO100 komplett palmölfrei ist.

Elektrifizierung im Blick, Klimaschutz schon jetzt

Regensburg verfolgt konsequent die Elektrifizierung der Busflotte. Zwischen sechs und acht neue Elektrobusse ersetzen jedes Jahr dieselbetriebene Fahrzeuge. Doch Geschäftsführer Manfred Koller betont, dass der Weg zur Treibhausgasneutralität Zeit braucht und Brückentechnologien unverzichtbar sind.

„Die Umstellung auf HVO100 war ein schnell und unkompliziert umsetzbarer Zwischenschritt, um unsere Klimabilanz zu verbessern und tonnenweise fossile CO₂-Emissionen einzusparen.“

Für Sandra Schönherr, Betriebsleiterin von das Stadtwerk.Mobilität, steht fest, dass HVO100 eine wichtige Rolle spielt:

„Wir können unsere fossilen CO₂-Emissionen deutlich reduzieren – und das ohne nennenswerte Mehrkosten.“

Ein Modell für Deutschland

Regensburg zeigt eindrucksvoll, wie alternative Kraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen die Verkehrswende im ÖPNV sinnvoll unterstützen können. Der Einsatz von HVO100 ersetzt nicht die Elektromobilität, sondern ergänzt sie an genau der Stelle, an der schnelle und wirksame Lösungen gebraucht werden.

Damit setzt die Donaustadt ein starkes Signal: Klimaschutz im Nahverkehr ist nicht irgendwann möglich. Er beginnt heute – mit den Technologien, die verfügbar sind.


Quelle: Regensburger Nachrichten. (2025, 10. Dezember). Dieselalternative im Nahverkehr: Stadtwerk-Busse sparen 2.500 Tonnen CO₂.