BMW-CEO Oliver Zipse sprach jüngst in einem BILD-Interview vom 10. November 2024 über den Einsatz alternativer Antriebe und den bedeutenden Schritt des Unternehmens, regenerative Kraftstoffe zu fördern. Vor allem HVO100, ein synthetischer, klimafreundlicher Dieselersatz, rückt dabei in den Mittelpunkt. Laut Zipse plant BMW, ab Januar 2025 alle in Deutschland produzierten Dieselmodelle mit HVO100 zu betanken, bevor diese an die Händler ausgeliefert werden. Dieser Schritt zeigt die Entschlossenheit des Unternehmens, eine umweltfreundlichere Alternative zu nutzen und zugleich zu beweisen, dass der neue Kraftstoff aus Rest- und Abfällen ein vollwertiger Ersatz für herkömmlichen Diesel ist – jedoch mit bis zu 90 % weniger CO₂-Emissionen, nahezu geruchslos und mit deutlich weniger Stickoxid- sowie Feinstaubausstoß.
Zipse betont im Interview, dass die Klimaziele der EU derzeit nur auf Neuzulassungen abzielen, während die Millionen von Bestandsfahrzeugen vernachlässigt werden. Genau hier setzt HVO100 an: Der alternative Kraftstoff ermöglicht es, selbst bei konventionellen Diesel-Fahrzeugen den CO₂-Ausstoß drastisch zu reduzieren. BMW strebt an, HVO100 als flächendeckende und praktikable Dieselalternative auch in Deutschland zu etablieren. In Ländern wie Italien ist HVO100 bereits weit verbreitet und wird als emissionsreduzierende Dieselalternative staatlich gefördert.
Ein echtes Signal für Technologieoffenheit
Zipse sieht BMWs Engagement für HVO100 als ein Zeichen der Technologieoffenheit und eine Antwort auf den wachsenden Bedarf nach vielseitigen Lösungen im Mobilitätssektor. Neben der Entwicklung innovativer Elektro- und Wasserstoffantriebe bleibt BMW auch der Forschung an Verbrennungsmotoren, z.B. mit alternativen Kraftstoffen, treu. „Fortschritte beim E-Antrieb bedeuten nicht automatisch, dass das Elektroauto für alle Kunden die beste Wahl ist,“ erklärt Zipse. In bestimmten Einsatzgebieten, etwa beim Ziehen schwerer Anhänger oder in Regionen mit mangelnder Ladeinfrastruktur, sieht Zipse nach wie vor Vorteile für den Dieselantrieb – besonders, wenn dieser mit klimafreundlichem HVO100 betrieben wird.
Ein starker Impuls für HVO100 in Deutschland
Der Schritt von BMW, neue Dieselmodelle bereits ab Werk mit HVO100 zu betanken, dürfte dem alternativen Kraftstoff zusätzlichen Rückenwind geben. Da BMW eine der führenden Marken im deutschen Automobilsektor ist, kann dieser Schritt einen maßgeblichen Einfluss auf die Akzeptanz von HVO100 in Deutschland haben. Diese Maßnahme, so Zipse, soll Kunden bewusst machen, dass HVO100 ohne Einschränkungen als Dieselersatz geeignet ist – ein entscheidender Vorteil in der Dekarbonisierung des Verkehrssektors.
BMW und Zipse setzen somit ein klares Zeichen: Technologieoffenheit und alternative Kraftstoffe sind wesentliche Elemente einer nachhaltigen Mobilitätszukunft.
Hier geht’s zum vollständigen BILD-Interview von BMW-CEO Oliver Zipse vom 10. November 2024