Wassergefährdungsklasse von HVO100 – Was sagt sie aus?

HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oil) ist ein paraffinischer Dieselkraftstoff aus biogenen Rohstoffen wie Altspeiseölen, tierischen Fetten und pflanzlichen Reststoffen. Neben Vorteilen wie CO₂-Reduktion, hoher Lagerstabilität und sauberer Verbrennung spielt auch die Wassergefährdung eine wichtige Rolle beim Umgang mit diesem Kraftstoff.

Was bedeutet Wassergefährdungsklasse (WGK)?

In Deutschland werden Stoffe nach ihrem Gefährdungspotenzial für Gewässer in drei Wassergefährdungsklassen eingeteilt:

  • WGK 1: schwach wassergefährdend
  • WGK 2: deutlich wassergefährdend
  • WGK 3: stark wassergefährdend

Diese Einstufung erfolgt nach der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) und basiert auf Faktoren wie biologische Abbaubarkeit, Toxizität für Wasserorganismen und physikalisch-chemische Eigenschaften.

WGK von HVO im Vergleich zu fossilem Diesel

HVO wird in der Regel als WGK 1 (schwach wassergefährdend) eingestuft. Herkömmlicher fossiler Dieselkraftstoff hingegen fällt meist in WGK 2 oder sogar WGK 3, da er aromatische Bestandteile enthält und schlechter abbaubar ist.

Die geringere Wassergefährdung von HVO ergibt sich aus:

  • seiner nahezu aromatenfreien Zusammensetzung
  • der guten biologischen Abbaubarkeit
  • dem reduzierten Risiko für Wasserorganismen bei Freisetzung

Bedeutung für Lagerung und Handhabung

Die WGK hat direkte Auswirkungen auf die gesetzlichen Anforderungen bei Lagerung, Transport und Betrieb. Für Stoffe der WGK 1 – wie HVO – gelten weniger strenge Vorschriften, was den Umgang erleichtert. Trotzdem bleibt HVO ein wassergefährdender Stoff, der mit entsprechender Sorgfalt zu behandeln ist. Die exakte Wassergefährdungsklasse kann je nach Hersteller, Additivzusätzen und nationaler Gesetzgebung leicht variieren. Für konkrete Anwendungen sollte immer das aktuelle Sicherheitsdatenblatt des jeweiligen HVO-Produkts herangezogen werden. Eine verlässliche Quelle für WGK-Einstufungen ist die Rigoletto-Datenbank des Umweltbundesamtes.